Forschung zu Selbstmitgefühl

Das Forschungsinteresse an Selbstmitgefühl ist enorm. Bis heute wurden mehrere tausend wissenschaftliche Studien zu diesem Thema publiziert. Als Kristin Neff, Mitbegründerin des MSC-Trainings, im Jahr 2003 mit ihrer Forschung zu Selbstmitgefühl begann, gab es gerade mal zwei Forschungen dazu.

Die Forschungsresultate zeigen immer wieder dasselbe: Selbstmitgefühl ist sehr stark verbunden mit Wohlbefinden. Grössere Lebenszufriedenheit, Glücklichsein, ein Gefühl von Verbundenheit und sogar eine bessere Immunfunktion werden mit Selbstmitgefühl in Verbindung gebracht. Forschungsresultate zeigen, dass Stress, Depression, Angst, Essstörungen sich verringern mit Selbstmitgefühl. Selbstmitgefühl ist auch mit einem stabilen, guten Selbstwertgefühl verbunden.

Wissenschaftliche Studien zeigen auch, dass Selbstmitgefühl mit grösserer Motivation assoziiert ist und Menschen mit viel Selbstmitgefühl weniger Angst vor einem Versagen haben. Die Standards und die Ziele sind hoch bei Menschen mit viel Selbstmitgefühl. Da die Angst zu versagen geringer ist, traut man sich mehr, etwas zu versuchen und auch bei einem Misserfolg den Mut nicht zu verlieren und weiter zu machen. Menschen mit viel Selbstmitgefühl, bleiben mehr dran – auch wenn sie mit etwas gescheitert sind.

In einer Studie, welche die Wirksamkeit des MSC-Kurses direkt untersuchte, wurden die Studienteilnehmenden zufällig der MSC-Kurs-Gruppe oder einer Wartelistenkontrollgruppe zugeteilt. Es zeigte sich, dass bei den AbsolventInnen des MSC-Kurses

  • Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Mitgefühl für andere zunahmen,
  • Stress, Angst, Depression sich verringerten,
  • Lebenszufriedenheit, Glücksempfinden und tragende zwischenmenschliche Beziehungen zunahmen.
  • Diese Verbesserungen waren auch 1 Jahr nach Kursabschluss weiterhin vorhanden.
  • Sie hingen davon ab, wie oft die Kursteilnehmenden Selbstmitgefühl praktizierten.

Die gute Nachricht ist: Selbstmitgefühl ist lernbar, und wie kraftvoll unser „Selbstmitgefühls-Muskel“ wird, hängt davon ab, wie oft wir es üben – genau wie bei einem gängigen Muskeltraining.