Achtsames Selbstmitgefühl

Wie gehen Sie mit sich selbst um, wenn Sie schwierige Situationen oder Emotionen wie Angst, Ärger oder Stress zu bewältigen haben; wenn gerade einiges nicht so läuft, wie Sie es sich wünschen würden; wenn Sie kritisiert werden oder Ihnen Fehler passieren …? Oft reagieren wir in solchen Momenten mit Selbstkritik, hinterfragen uns mehr als eigentlich hilfreich wäre, machen uns kleiner als wir sind und fühlen uns von anderen abgeschnitten. Wir fühlen uns noch schlechter als vorher.

Wie wäre es, wenn Sie sich in solchen Augenblicken mit mehr Freundlichkeit begegnen könnten? Wenn Sie mit sich umgehen könnten wie mit einem guten Freund, der Ihnen am Herzen liegt?

Genau darum geht es bei Achtsamem Selbstmitgefühl (Mindful Self-Compassion, MSC). Die zunehmende Forschung zu Selbstmitgefühl zeigt, dass diese freundliche innere Haltung uns selbst gegenüber Stress reduziert und allfällige Ängste und Depression vermindert werden. Auch auf unsere Beziehungsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft und Motivation wirkt Selbstmitgefühl förderlich. Und es scheint vor Burnout zu schützen. Wissenschaftliche Befunde weisen darauf hin, dass Selbstmitgefühl mit fast allen wünschenswerten psychischen Eigenschaften positiv korreliert.

Selbstmitgefühl kann von jeder und jedem erlernt werden. Dazu wurde von der Selbstmitgefühls-Forscherin Kristin Neff und dem klinischen Psychologen Christopher Germer ein Mindful Self-Compassion (MSC)-Trainingsprogramm entwickelt. Es dient dazu, Selbstmitgefühl zu entwickeln und Schritt für Schritt als eine Grundhaltung ins tägliche Leben zu integrieren. In acht wöchentlichen Kurseinheiten zu 3 Stunden und einem halbtägigen Retreat werden einfache Übungen und Meditationen zu achtsamem Selbstmitgefühl erlernt, begleitet von kurzen Inputs und Austausch in der Gruppe. Ziel ist es dabei, mehr und mehr Freundschaft zu schliessen mit sich selbst und sich selbst in den Herausforderungen des Alltags mit mehr Freundlichkeit und Verbundenheit begegnen zu können.